Donnerstag, 31. März 2011

DOCH NICHT SO COOL.


Ich gestehe. Ich bin nicht eine dieser 16-jährigen Gören, die alles können, alles haben und alles dürfen. Trotzdem gibt es genug davon oder zumindest einen Haufen derjeniger, die es behaupten.
Hier lest ihr, warum coole Cliquen gar nicht so cool sind:

VERNUNFT AUF DEM KONTO

Als ich diesen Text schrieb, saß ich im Bett, es war exakt 22 Uhr 55. Vor genau 10 Minuten hätte ich jemanden anrufen sollen, vor 20 Minuten wurde dem Telefonat zugestimmt und vor circa fünf Minuten wurde ich von meinem großen Bruder aufgehalten, da es ja fast 23 Uhr war und das allerhöchste Zeit zum Schlafen ist. Einwandfrei funktionieren diese großen Brüder. Verbieten einem dann etwas, wenn man es gerne tun würde. Dasselbe Prinzip verfolgen auch Eltern - meistens - und die, ich wage es nicht Kinder zu sagen ("Ich bin kein Kind mehr, Mama/Papa!!"), nennen wir sie junge Erwachsene, tun auch noch was ihnen gesagt wird - meistens - schon wieder. Ich zum Beispiel. Dabei geht es gar nicht darum, Mamas oder Papas Liebling zu sein, sondern sich Vertrauen zu erkämpfen, das erfolgreiche Wege pflastert. Ernsthaft, das funktioniert!
Trotzdem bekommt man immer wieder Grenzen gesetzt, die eingehalten werden sollten - zum eigenen Besten!

Es kam mir schon immer so vor und mit aller Wahrscheinlichkeit bestätigt sich meine These, ist es so, dass man etwas für gewisse Genehmigungen, wie dem abendlichen Ausgehen oder der Dauer von Telefongesprächen, eintauschen.
"Einmal bis 4 Uhr Nachts feiern bitte!"
"60 Vernunftstaler bitte!"
"Was, 60? Ich weiß gar nicht, ob ich so viele habe!"
"Sekunde, ich habe gerade nachgesehen und anscheinend haben Sie Ihre Eltern bereits x Mal angelogen. 25 Vernunftstaler müssen wir abziehen, werter Kunde."

So stelle ich mir das vor. Hat man genug Vernunft, eine Hand voll Verständnis und Toleranz der Eltern, kann kaum noch etwas schief gehen.
Esseidenn du bist einer bzw. eine von jenen, die versuchen, sich durchzumogeln. Ich meine - hey! - das muss nicht sein. Regeln, Grenzen, Jugendschutz.
"Voll der Scheiß!" - Nicht wirklich!

DAS CHAMÄLEON

Zu finden ist das Chamäleon quasi überall. Es hält sich stets in Gruppen auf, in denen es etwas andere Werte im Leben gibt: Wie viel hast du am Wochenende gesoffen? Mit wem hast du rumgemacht? Hast du noch genug Kippen für heut'? Und vor Allem: Wann gehst'n heim?
Cool sind dann antworten wie: "Voll viel, musste übelst reihern!", "Mit X, Y und Z!", "Hab' heut erst zwei Schachteln von meinen Eltern geklaut." und "Is' doch eh egal!".
Oft genug musste ich mir solche oder ähnliche Szenarien mitansehen- und hören. Teilnehmer waren meist zwischen zwölf und siebzehn Jahren. Etwas erschreckend, doch anscheinend absolut verzeihlich und sogar angesehen. Das Chamäleon, von dem ich eigentlich sprechen wollte, ist die Person in der ach-so-coolen Clique, die immer mitredet, mitlacht und zustimmt, in Wirklichkeit jedoch um 22 Uhr zu Hause ist, dem zwei Bier reichen und Zigaretten normalerweise gar nicht schmecken. All das fällt den anderen "Coolen" gar nicht auf, bis die Frage nach dem Vorhaben am Wochenende oder die Einladung zur exzessiven Geburtstagsparty, zu der die Person nicht kommen kann, aufkommt. Unser Chamäleon ist aber nicht dumm. Es lässt sich gern neue Ausreden einfallen, somit wird kein Misstrauen erzeugt. Spätestens wenn es die Volljährigkeit errreicht hat, hat es diese kleinen Problemchen sowieso nicht mehr. Tarnen, nicht auffallen, weitermachen.

DAS ALPHATIERCHEN

Zu jeder krassen Gang gehört auch ein Anführer. Er zeichnet sich durch die Lautstärke und den allgemeinen Tonfall der Stimme, dem Stehen inmitten seiner Jünger und den prüfenden Blick ab. Auf irgendeine mir suspekte und unbekannte Weise wird der Captain der Mannschaft gewählt und von da an bei allen Bekannten gern gesehen. Umgarnend werben die Anhänger um die Gunst des Chefs. Das äußert sich dadurch, dass sie alles tun, was der Anerkennung beihilft. Schenken, kaufen, geben, dort sein, immer!
Das Alphatierchen lächelt nur müde, nickt cool in die Runde und sonnt sich in der gekünstelten aber in manchen Fällen sogar tatsächlichen Liebe der "Freunde". Zur Beobachtung dieser interessanten Verhaltensweisen sollte man sich einen belaubten Ast vor's Gesicht halten, ein paar Meter von der Gruppe entfernt, Stellung beziehen und selbst analysieren, wer der Leiter des Mobs ist. Ihr werdet nicht lange auf die Antwort warten - glaubt mir.
Meist ist der coole Anführer neben anderen, nicht nennenswerten Chaoten der Dichteste und Peinlichste auf der Party, der sein Innerstes, in Form von Erbrochenem anschließend mit glasigem Blick vor sich wiedererkennen wird. Was ist attraktiver als das? Mir fällt nichts ein!

Nach kurzer, objektiver Betrachtung dieser ulkigen Rudelvertreter, können und müssen wir feststellen, dass diese Leute gar nicht so dufte sind, wie sie tun. Falls nun doch an einem leicht depressiven Tag, an dem ihr an einer derartigen Gruppierung vorbeitrotten müsst, das Verlangen aufkommt, nun aber auch so beliebt und anerkannt sein zu müssen, denkt an meine Worte, werft den Gedanken beiseite und setzt getrost einen Fuß vor den Anderen. Lasst ihre absolute und unanzweifelbare Coolness an euch abprallen.

1 Kommentar:

  1. :D Nice Blog :D

    wie geht es dir :D ?

    Lass dich mal blicken ;)

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